Im Oktober 2023 startete unsere erste Gruppenreise nach Namibia. Am frühen Nachmittag machte sich unsere 6-köpfige Gruppe mit unserem Minibus auf den Weg zum Frankfurter Flughafen. Denn dort sollte unsere aufregende Reise ins Land der Formen und Farben starten. Wir flogen über Nacht und erreichten am frühen Vormittag den Hosea Kutako International Airport, der ca. 40 km von Windhoek, der Hauptstadt Namibias, entfernt liegt. Dort wurden wir bereits von unserem Reiseleiter Jürgen erwartet und aufs herzlichste willkommen geheißen. Dann ging unsere Reise mit dem örtlichen Minibus schon los. Unser erster Stopp führte uns nach Windhoek. Auf dem Weg dorthin konnten wir bereits erste Eindrücke der pulsierenden Hauptstadt sammeln und uns zum Beispiel die Christuskirche und den historischen Bahnhof ansehen. Anschließend ging es zur Fraueninitiative Penduka und wir durften zuschauen, wie Tischdecken und Bettüberwürfe entstehen. Ein besonderes Highlight war dann eine Vorstellung von traditionellen Tänzen und Gesang, welche die Frauen der Initiative uns darboten. Letzter Stopp des Tages war dann unser Hotel in einem ruhigen Wohnviertel in Klein Windhoek. Hier konnten wir unsere Seele ein wenig baumeln lassen, uns von der durchaus langen Anreise erholen und auch die ersten Eindrücke nochmal Revue passieren lassen.



Am nächsten Vormittag erwartete uns der Besuch der kleinen Aris-Grundschule. In entlegenen Farmgebieten sind Einrichtungen wie diese für Kinder von Farmarbeiterinnen und -arbeitern oft die einzige Möglichkeit auf schulische Bildung. Es war wirklich beeindruckend, wie den Kindern trotz schwieriger Bedingungen eine Schulbildung zuteilwird. Weiter ging unsere Fahrt nach Rehoboth, der Heimat der Baster, einer kleinen Gruppe von Nachkommen der Khoikhoi und weißen Siedlerinnen und Siedler. Anschließend fuhren wir über den legendären Remhoogte-Pass zu unserer Lodge und durften bei einer Wanderung am Fuße der rot leuchtenden versteinerten Dünen die kleinen Wunder und Geheimnisse der Wüste bestaunen.



Nach einer ruhigen Nacht ging es schon vor Sonnenaufgang zu den gigantischen Dünen am Sossusvlei, die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören. Die Stimmung im Dünental am frühen Morgen ist wirklich einzigartig. Wir spazierten durch die Dünenwelt und erlebten unter anderem das Dead Vlei, mit seinen über 500 Jahre alten Akazien. Das Highlight des Tages war allerdings unsere Unterkunft, welche inmitten der wunderbaren Dünenlandschaft lag und man das Bett für eine Nacht auf das Holzdeck rollen konnte, um unter dem spektakulären Sternenhimmel zu schlafen. Ein einzigartiges Erlebnis, welches sich einige von uns nicht entgehen ließen.
Am frühen Morgen erwartete uns zunächst eine kleine Erkundungsfahrt im Jeep. Anschließend lautetet das Motto: aus der Wüste ans Meer. In der Unterkunft wurden die Koffer eingeladen und unsere Rundreise ging weiter in Richtung Swakopmund: die wohl deutscheste Stadt Namibias erreichten wir bereits am frühen Nachmittag. Das Stadtbild ist durch zahlreiche Kolonialbauten und eine beeindruckende Strandpromenade geprägt. Von unserer Unterkunftkonnten wir in wenigen Minuten zum Strand spazieren. Die Zeit in Swakopmund haben wir überwiegend auf eigene Faust erkundet. Es gibt tolle Einkaufsmöglichkeiten, viele hochwertige Geschäfte und schöne Cafés. Besonders faszinierend war der Kunsthandwerkermarkt am Leuchtturm, auf dem es eine große Auswahl an Souvenirs und Kuriositäten sowie Geschenkartikeln gibt, die in Handarbeit von Namibiern verschiedener Regionen hergestellt werden. Am Mittag verabschiedeten wir uns vom Meer und unsere Fahrt ging weiter ins Erongo-Gebirge zu unserer nächsten Unterkunft. Zum Sonnenuntergang unternahm unsere Gruppe einen Spaziergang zum Lalas-Berg, von wo sich uns ein Rundumblick eröffnet, den wir lange nicht vergessen werden.



Tags darauf ging es erneut in die Berge und unterwegs hatten wir eine gute Sicht auf den Brandberg, den Berg der Götter. Außerdem durften wir Herero-Frauen kennenlernen. Die Herero sind die am einfachsten zu erkennenden Stämme Namibias und die Herero-Frauen tragen oft lange, viktorianische Kleider mit hohen Krägen und auffallendem Schmuck. Wir fuhren weiter zu unserer Unterkunft und unternahmen am Nachmittag eine Fahrt im offenen Geländewagen. Unsere private Beobachtungsfahrt endete auf einem Aussichtspunkt, von wo sich uns ein toller Blick auf die Berge bot. Ein herrlicher Sonnenuntergang war inklusive.



Und dann ging es am nächsten Morgen endlich in den lang ersehnten Etosha-Nationalpark. Elefant, Gnu, Oryxantilope, Löwe, Zebra, Giraffe, Strauß und Spitzmaulnashorn: Sie alle leben im Etosha-Nationalpark und sie alle haben wir gesehen!Erst kurz vor Sonnenuntergang ging es zurück zur Unterkunft. Hier ließen wir den Tag gemütlich ausklingen und freuten uns bereits am Abend auf die nächste Fahrt durch den aufregenden Nationalpark, die am kommenden Tag in den östlichen Teil des Parks führen sollte. Die Besonderheit der östlichen Seite ist die weiß schimmernde Salzpfanne, die man schon von Weitem erkennen kann. Es wurden ausgewählte Wasserlöcher angesteuert, bei denen wir unter anderem Zebras, Antilopen und Elefanten beobachten konnten. Am Nachmittag ging es dann weiter zu unserer nächsten Unterkunft, einem Gästehaus mit Rundumblick auf die Otavi-Berge.





Eine ganz besondere Begegnung erwartete uns am folgenden Tag mit den Ju/Hoansi-San. Wir besuchten das San Living Museum, ein Museumsdorf in der Nähe der heutigen Siedlung, das wie zu Zeiten des freien Nomadentums aufgebaut ist. Zusammen mit den San begaben wir uns auf einen lehrreichen Spaziergang, bei dem wir zum Beispiel erfuhren, wie man Wasser findet und welche Wurzeln als Medizin dienen. Richtig toll war an diesem Tag ein Picknick in freier Natur, bei dem wir die Landschaft Namibias nochmals richtig genießen konnten. Die Nacht verbrachten wir wieder in der gleichen Unterkunft wie am Vortag.



Nach einem gemütlichen Frühstück ging es mit malerischen Aussichten auf sanfte Hügel durch das kommunale Farmland der Herero in der Otjozondjupa-Region zurück ins zentrale namibische Hochland. Es erwartete uns eine reizvolle Landschaft, eine gastfreundliche Atmosphäre und eine gute Küche in unserer Unterkunft, die zaunlos in einen 4.700 Hektar großen Wildpark integriert war: freie Bahn für Giraffen, Gnus, Strauße, Kudus und andere Vertreter der Antilopenfamilie. Den Wildpark konnten wir dann am darauffolgenden Tag bei einer Fußsafari erleben. Es war beeindruckend, wie der Tag in der namibischen Landschaft erwacht und mit ihm die kleinen und großen Bewohner der afrikanischen Dornbuschsavanne. Wir erlebten den Park aber auch im offenen Geländewagen – zwei Stunden begaben wir uns auf die Suche nach Oryxantilopen, Springböcken und Straußen. Den spektakulären Sonnenuntergang gab es inklusive. Zum Abschluss des Tages spazierten wir zur Chamäleon-Sternwarte und beobachten unter dem kristallklaren Himmel mit einem der weltbesten Teleskope Doppelsterne, Sternhaufen und Gasnebel.



Leider hieß es am nächsten Vormittag schon: auf Wiedersehen in Namibia! Es blieb ein halber Tag, um von der Buschsavanne Abschied zu nehmen; dann wurden wir zum Flughafen gebracht und flogen von Windhoek zurück nach Hause. Für mich war die Rundreise nach Namibia ein fantastisches Erlebnis. Natürlich sind die Entfernungen, die man vor Ort zurücklegen muss, durchaus anstrengend. Aber dafür waren die Erlebnisse auf unserer Reise unvergesslich und teilweise auch unbeschreiblich! Auch das Wetter hat an dem ein oder anderen Tag nicht so mitgespielt, wie wir es uns erhofft hatten, aber so ist die Natur und die bringt immer wieder neue Wunder zum Vorschein. Ebenfalls bei leichtem Regenwetter! Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich dieses faszinierende Land gemeinsam mit unseren Kunden erleben durfte und werde mich immer wieder gerne an die ereignisreichen Tage im Land der Formen und Farben erinnern. Eure Heike Brockmann